is the only thing I wish to do. It does not necessarily require crossing country-borders..

Freitag, 7. Oktober 2011

Changes.

Oh, wie ist das schön.. Morgens im Dunkeln aus den Federn zu fliegen, schlaftrunken unter die heiße Dusche zu hopsen, während die 10 Euro-Kaffeemaschine ihr Bestes gibt, um mich mit lebensnotwendigem Koffein zu versorgen, sobald ich mit endlich geöffneten Augen aus dem Badezimmer gewatschelt komme und mich frage, was ich denn wohl heute von meinen Schülern zu erwarten habe. Wenn ich gut war, dann ist mein Rucksack (ja, ich besitze einen oberstlyishen Rucksack, den ich mir im WSV in Österreich in einem Skiladen gekauft habe, in dem sich quasi mein Homeoffice befindet. Locher, Tacker, Laminierfolien inklusive!) schon gepackt und steht im Flur. Da ich ein absoluter Bügelmuffel bin und bei meiner Berufswahl leider nicht bedacht habe, dass das gar nicht so empfehlenswert ist im Lehramt, muss ich morgens auf einem Handtuch noch eben meine Jeans und/oder meine Bluse (auch das hatte ich nicht bedacht: ich vermisse meine Sweatshirts!!!) plätten, damit ich mir von meinen Mittelstüflern keine Kommentare anhören darf. Irgendwann ist es dann vollbracht: angezogen, mit nur wenigen, quasi minimal auffälligen Bügelknitterfalten, hohen Schuhen, damit ich nicht von allen überrragt werden (bei 1,64m gar nicht so einfach..), dem ersten Kaffee intus und allen Utensilien plus einer großen IKEA-Tasche voller Material begebe ich mich zum Bus. Ich hole mir immer einen Kaffee bei dem kleinen Bäcker um die Ecke, dessen Öffnungszeit 5-10h ist und wo ich um 6.25h schon mit "Mahlzeit" begrüßt werde. Das ist der Moment, an dem ich denke, "naja, so schlecht habe ich es ja doch nicht....". Im Bus hoffe ich auf meinen Lieblingsplatz, breite mich aus und stöpsel mir die Kopfhörer rein, um Radio zu hören. Nebenbei ticker ich die ersten SMS raus und wecke damit meine Freunde, die mich regelmäßig verfluchen, da ihre Arbeit erst gegen 9h beginnt (und auch erst um 18h endet ;)).
Oft denke ich um diese Zeit, dass die Jahre meines Studiums viel nerviger waren.. 4 Stunden Bahnfahrt nach Lüneburg hin und zurück haben mir tatsächlich ein komplettes Semester geklaut.. Das habe ich einfach hinten dran gehängt. Sehr zur Begeisterung meiner Eltern, die wahrscheinlich dachten, dass ich niemals vor einer Klasse stehen würde.. Jedoch hat natürlich alles mal ein Ende und so ging mein Studium im Jahr 2010 in die Finalen Monate, als ich meine Examensarbeit verfasste und schließlich im Juli mein Zeugnis ausgehändigt bekam!!! Es war ein zeimlich cooler Nachmittag, an dem ich noch gar nicht realisieren konnte, dass ich da wirklich zum letzten Mal an der Leuphana Uni als Studierende durch die Hörsaalgänge wanderte.. Aber das Didgeridoo als musikalische Unterhaltung hätten sie sich sparen können..

Danach folgte das Warten auf einen Referendariatsplatz, Agentur für Arbeit, Ärger mit den Behörden ("Nein, ich möchte ungern ein unbezahltes Praktikum in einem Büro machen, um dann eventuell nach 12 Wochen übernommen zu werden. Was an 1.Staatsexamen haben wir denn nicht verstanden?!!?"), Aushilfsjobs, viel Zeit zum Grübeln und jede Menge Verzweiflung, die sodann an einem Freitag im Februar aufgelöst wurde: ein Ref-Platz in HH!!! Am 01.Mai 2011 sollte also der "schlimmste" Teil meines Lebenswegs beginnen.... :) Diese Aussage bezieht sich natürlich auf die vielen Erfahrungsberichte meiner Komilitoninnen und Freundinnen um mich herum....
Da bin ich nun, 5 Monate nach Beginn, still alive ;), komplett neu eingekleidet und werde mich dem System nicht beugen, haha! Suboptimal ist wohl mein Wort des Jahres. Die Bedingung in und um die Schulen, die Behörden, die Leitung, die Zeiten, die Vorbereitung, die Bezahlung (ähem).. ENTSCHÄDIGUNG: die Schüler und der Job an sich. Ganz wichtig vor allem: niemals vergessen, dass es neben dem Ref noch ein Leben, sehr viel Spaß, jede Menge Momente ohne Arbeit und vor allem auch ein Ende dieser Zeit gibt!