is the only thing I wish to do. It does not necessarily require crossing country-borders..

Sonntag, 27. April 2008

We are here to have a jolly good time...

and so we do.
Gestern Abend, als ich mal wieder mit ein paar schwedischen Leuten los war, ja, es kommt vor, dass man als ERASMUS-Student sogar "Einheimische" kennenlernt ;-), habe ich zum wiederholten Male festgestellt, dass das hier ohne Alkohol also wirklich so überhaupt nicht läuft.
Sobald ich den "Club" betreten hatte, fiel mir jemand vor die Füße, ob es männlich oder weiblich war, kann man hier immer so schlecht sagen. Alle etwas metrosexuell und meist auch bekennend bi. Ich habe in der H&M-Frauen-Abteilung noch nie soviele Männer herumschleichen sehen und außerdem bin ich selbst in der Männerabteilung gelandet, weil ich dachte, dass die T-Shirts nie und nimmer für Männer sein könnten... Irrtum!!
Nachdem ich also über diese dumm-dämlich-glückselig-alkoholisierte Person hinübergestiegen war, bahnte ich mir zielstrebig den Weg zur Bar. Nächstes Problem: einzelne (weibliche) Person gegen Gruppen von ca 6 Mann. Es ist nicht ganz sooo einfach, sich geschickt um die gefährlichen Ansammlungen zu winden, ein bisschen so wie Battle-Dance, und dabei nicht panisch auszusehen. Außerdem könnte der Jagdinstinkt bei nur allzu schnellen Bewegungen geweckt werden, also immer sachte und bedacht schreiten, erhobenen Hauptes, Blick geradeaus, bloß kein falsch zu interpretierendes Lächeln. Sobald ich die Bar, meinen Hafen, erreicht habe, stellen sich die nächsten Probleme: 1. was soll ich trinken?, 2. wie werde ich den Kerl neben mir unmissverständlich, aber nicht allzu unhöflich los? (kommt nicht wirklich gut zu sagen "fuck off, you moron") und 3. wo ist der Rest?
Die erste Frage ist angesichts der Preise hier schnell erledigt (Bier, auch wenn's, ähem, anders schmeckt..), obwohl ich echt gerne einen Gin-Tonic gehabt hätte, aber 12 €?!?! Nö. Ich halte also Ausschau und wirke dabei eher wie eine Anstandsdame, so konzentriert und stirngerunzelt, wie ich schaue. Natürlich, auch hier in Schweden kommt dann irgendwann ein Unwissender und versucht, meine Laune aufzuheitern. Was ich schon zuhause nicht leiden kann, wird hier durch lallendes Swenglish auch nicht besser. "No, thanks, I am totally fine. See, I need to find my friends." Off I am. Ich hatte natürlich auch schon die eine oder andere nette Unterhaltung, man mag es kaum glauben, die nicht in der Frage endete, ob es nicht sehr schwer sei, ohne meinen Freund auszukommen. Welch willkommene Abwechslung, jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Umso erfeuter bin ich, wenn sich unter den Leuten, mit denen ich hier unterwegs bin, Mädels befinden, die meist keinerlei Hemmungen haben, "in touch" zu kommen, im wahrsten Sinne des Wortes. Da wird erstmal hier umarmt und da an mir gehangen, ich bin auf der Tanzfläche, bevor ich es merke und zu guter schwedischer Musik getanzt. Herumhopsen trifft es eher.. Ich habe sogar schon welche am nächsten Tag wiedergesehen und sie konnten sich, einem Wunder gleich, noch daran erinnern. Wenn auch das mit dem Namen durch "Well, that's the German girl" ersetzt wird. Wer kann sich meinen Namen auch schon merken?!? Zuhause kennt man das ja auch, dass sich Freunde nicht so richtig daran erinnern können, wie, mit wem oder wann sie unterwegs waren, geredet und getrunken haben. Frei nach dem Motto: "Ich glaub, ich hatte Spaß...".
Soweit zu meinen Ausflügen ins schwedische Nachtleben (ich vermisse den Kiez und die langen Nächte, da hier alles um Punkt 3 zumacht...)..

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